Samstag, 16. August 2014

Dschihadisten zwingen Frauen ihre Augen zu verhüllen

Neue Kleiderordnung in Syrien 

Die Extremistengruppe Islamischer Staat greift immer stärker in das Leben in Syrien ein: Laut Aktivisten werden Frauen dort zu einer Vollverschleierung genötigt, die sogar das Zeigen der Augen verbietet. Verstöße gegen die Anordnung werden hart bestraft.

Die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) hat laut Aktivisten in Syrien eine strenge Kleiderordnung für Frauen verkündet. „Frauen wird komplett das Zeigen der Augen verboten“, zitierte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag aus einer Erklärung, die von der Extremistengruppe in den Gebieten unter ihrer Kontrolle in der östlichen Provinz Deir Essor verteilt worden sei. Frauen dürften auch keine „offenen Abajas“ mehr tragen, die farbenfrohe Kleidung darunter offenbaren. Abajas sind traditionelle schwarze Umhänge.

Abajas dürften außerdem nicht mit Stickereien oder Perlen verziert sein und Frauen dürften auch keine hochhackigen Schuhe tragen, hieß es den Angaben zufolge in der Erklärung. „Wer immer dagegen verstößt wird bestraft.“ 

Laut der Beobachtungsstelle wurde in Teilen von Deir Essor zudem eine Erklärung verteilt, die den Verkauf und das öffentlichen Rauchen von Wasserpfeifen, Zigaretten und anderen Tabakprodukten verbietet.

Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverstöße

Die Dschihadistengruppe IS, die Teile im Norden Syriens und des Iraks in ihrer Gewalt hat, wird für schwere Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverstöße verantwortlich gemacht. Die Gruppe war im Frühjahr 2013 erstmals in Syrien aufgetaucht. Andere Rebellengruppen hatten ihre Unterstützung im Kampf gegen Machthaber Baschar al-Assad zunächst begrüßt, sich später aber mit den Dschihadisten überworfen.

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