Die enormen Erfolge des IS in Syrien und im Irak haben der Gruppe bei
ihrem Klientel viel Prestige eingebracht. Entsprechend groß ist der
Zulauf zum IS: Massenweise junge Gefolgsleute aus aller Welt schließen
sich den Kämpfern in Nahost an. Auch aus Indien kommen die jungen
Männer. Laut der Terrorismusabteilung der indischen Polizei sind etwa
300 Inder aufgebrochen, um für Bagdadi zu kämpfen.
Um neue Kämpfer aus Asien zu rekrutieren, betreibt der IS eine
aggressive Werbekampagne in der Region. Die professionell operierende
PR-Abteilung hat dazu Rekrutierungsvideos auf Urdu und Tamil ins
Internet gestellt, in Pakistan sind jüngst Pamphlete auf Paschtu und
Dari aufgetaucht. Einige Splittergruppen der durch US-Drohnenangriffe
geschwächten Taliban haben bereits ihre Allianz mit al-Qaida aufgekündigt und sich dem IS angeschlossen.
Mit der Gründung eines indischen Ablegers von al-Qaida versucht
Sawahiri nun, gewaltbereite indische Muslime daheim zu rekrutieren und
einzusetzen. Es ist der hektische Versuch, den Machtverlust zu stoppen.
Denn der Siegeszug des "Islamischen Staats" stellt al-Qaida nicht nur
vor personelle Probleme. Es geht auch ums Geld. Die Paten des
internationalen Terrorismus finanzieren inzwischen lieber den
aufstrebenden IS, als die angeschlagene Qaida-Miliz. Dabei ist al-Qaida -
anders als der "Islamische Staat", der mit der Ausbeutung eroberter
Gebiete ein Vermögen macht, - dringend auf Spenden angewiesen.
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