Freitag, 5. September 2014

Al-Qaida rekrutiert gewaltbereite indische Muslime

Die enormen Erfolge des IS in Syrien und im Irak haben der Gruppe bei ihrem Klientel viel Prestige eingebracht. Entsprechend groß ist der Zulauf zum IS: Massenweise junge Gefolgsleute aus aller Welt schließen sich den Kämpfern in Nahost an. Auch aus Indien kommen die jungen Männer. Laut der Terrorismusabteilung der indischen Polizei sind etwa 300 Inder aufgebrochen, um für Bagdadi zu kämpfen.

Um neue Kämpfer aus Asien zu rekrutieren, betreibt der IS eine aggressive Werbekampagne in der Region. Die professionell operierende PR-Abteilung hat dazu Rekrutierungsvideos auf Urdu und Tamil ins Internet gestellt, in Pakistan sind jüngst Pamphlete auf Paschtu und Dari aufgetaucht. Einige Splittergruppen der durch US-Drohnenangriffe geschwächten Taliban haben bereits ihre Allianz mit al-Qaida aufgekündigt und sich dem IS angeschlossen.

Mit der Gründung eines indischen Ablegers von al-Qaida versucht Sawahiri nun, gewaltbereite indische Muslime daheim zu rekrutieren und einzusetzen. Es ist der hektische Versuch, den Machtverlust zu stoppen.

Denn der Siegeszug des "Islamischen Staats" stellt al-Qaida nicht nur vor personelle Probleme. Es geht auch ums Geld. Die Paten des internationalen Terrorismus finanzieren inzwischen lieber den aufstrebenden IS, als die angeschlagene Qaida-Miliz. Dabei ist al-Qaida - anders als der "Islamische Staat", der mit der Ausbeutung eroberter Gebiete ein Vermögen macht, - dringend auf Spenden angewiesen.

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